Bürgerwald am Dosenmoor

Im Stadtteil Einfeld oder besser gesagt am Ortsrand liegt zwischen der Straße "Am Moor" und der Bahnline "Hamburg - Kiel" eine 1,3 Hektar große Fläche, die früher unter anderem zum Maisanbau genutzt wurde. Sie liegt westlich des Naturschutzgebietes (NSG) Dosenmoor. Durch die Aufgabe der landwirtschaftlichen Nutzung wurde ein Beitrag zur Verminderung des Nährstoffeintrags in das NSG Dosenmoor geleistet. Die Aufforstung dient also auch dem Schutz des Hochmoores. Das Land förderte sowohl die Aufforstung als auch den Grunderwerb für diesen Zweck. 

Die mit standortgerechten Gehölzen angelegten Waldflächen wurde in mehreren Jahren zu einem naturnahen Mischwald entwickelt, der einen Beitrag zur Lösung der geschilderten Umweltprobleme leistet und den Bürgerinnen und Bürgern als Naherholungsgebiet zur Verfügung steht. Die Stadt Neumünster übernahm die langfristige Pflege des Waldbestandes. Im Mai 2006 wurde die Aufforstung der Bürgerwaldfläche in Einfeld abgeschlossen. Eine Spende des Rotary Clubs Neumünster ermöglichte es 17 "Bäume des Jahres" auf der Bürgerwaldfläche "Am Moor" in Einfeld zu pflanzen. Die bei der Pflanzung sehr stattlichen Bäume von teilweise 4 Metern Höhe bilden zusätzlich einen beschilderten Baumlehrpfad, da zusätzlich vor den Bäumen Informationsschilder aufgestellt wurden.

Wälder sind neben den Weltmeeren die wichtigsten natürlichen Lebensräume unserer Erde. Sie erfüllen nicht nur lebenswichtige Aufgaben für Fauna und Flora, sondern auch für uns Menschen. So regulieren Wälder den Wasserhaushalt, dämpfen Klimaextreme und verarbeiten den „Kohlendioxid-Abfall“ der Menschen. Ein alter Baum filtert täglich tausende Kubikmeter Luft. Wälder dienen damit dem Klimaschutz wie kein anderer Biotop. In Deutschland als einem der am dichtesten besiedelten Länder der Erde hat jede noch so kleine Waldfläche darüber hinaus auch eine sehr große Bedeutung für die Naherholung.

Auch ist das Holz des Waldes ein für uns Menschen unverzichtbarer Rohstoff mit künftig noch immer wachsender Bedeutung. Das Bevölkerungswachstum der letzten Jahrhunderte und der damit verbundene steigende Rohstoffverbrauch haben dazu geführt, dass seit der letzten Eiszeit mehr als die Hälfte des Waldes weltweit verschwunden ist. Trotz Einsatz von Erdöl, Kohle und anderen Energieträgern hat sich der weltweite Holzverbrauch verdreifacht. Ein unsachgemäßer und kurzsichtiger Umgang mit dem Wald hat dazu geführt, dass nicht im gleichen Maße für eine Verjüngung der Bestände und die Wiederaufforstung gesorgt wurde.

In Schleswig-Holstein ist die Waldfläche in den letzten 150 Jahren zwar wieder von 4% auf 10% gestiegen. Das Ziel, den Flächenanteil des Waldes auf 12% zu erhöhen, ist noch nicht erreicht. Mit 307 Hektar hat der Wald in der Stadt Neumünster einen Flächenanteil von lediglich 4,3%. Auch wenn die Stadt Neumünster nicht auf einen Flächenanteil von 12% kommen wird, soll doch der Waldanteil im Wohnumfeld angemessen erhöht werden.


Quelle: Stadt Neumünster unter www.neumuenster.de