Straßengemeinschaft Stubbenkammer (ehem. Pommernweg)
Wenn man durch Einfeld fährt und den Roschdohler Weg nutzt, fällt die Straße Stubbenkammer ein wenig auf. Der Name erinnert an die Insel Rügen und an Störtebeker. Doch eigentlich ist es ja der Pommernweg. Diese Siedlung bzw. Straße gab ab 1956 mit seinen neuen Häusern vielen ein Zuhause.
Bis zum 30. November 1954 stieg die Einwohnerzahl in Einfeld auf 5.602 an, davon 1.400 Flüchtlinge und 2000 Evakuierte, letztere zum größten Teil aus Kiel. So war es nicht verwunderlich, dass um 1950 viele neue Eigenheime in Einfeld gebaut wurden. Und aufgrund fehlenden Geldes entstand fast alles in Eigen- oder auch Gemeinschaftsarbeit, so 1955/56 ebenfalls im Pommernweg.
Dort wurden 34 rund 2000 Quadratmeter große Grundstücken für eine Bebauung eingerichtet. Die Keller wurden in Gemeinschaftsarbeit ausgehoben und sogar mit eigener Muskelkraft, da ein Baggerausleih zu teuer gewesen wäre. Die Kosten lagen im Jahr 1955 bei 25 DM pro Stunde.
Nach Fertigstellung des Rohbaues wurden die Grundstücke und Häuser verlost und an die neuen Besitzer übergeben, die dann eigenständig ihr Häuslein weiter ausbauten. Die Wohnfläche betrug damals 72 qm mit Wohn-, Schlaf- und Kinderzimmer sowie eine Küche und eine Waschküche. Die Toilette wurde im separaten Stallgebäude untergebracht. Zwischenzeitlich wurde bei einigen Häusern die Wohnfläche durch Anbauten erweitert.
Die Grundstücke im Pommernweg waren so groß geschnitten, damit eine landwirtschaftliche Nebenerwerbssiedlung entstehen konnte. So wurde von einigen bis in die 80er Jahre eine Schweinezucht betrieben, die knapp 25 Schweine plus Zuchtsau beinhaltete. Die Gastwirtschaften in Einfeld versorgten die Züchter mit Lebensmittelabfällen und drei ortansässige Schlachter sorgten für die Verarbeitung der geschlachteten Schweine.
Alles begann 1955 bzw. 1956, so wie es auch einige der Fotos zeigen. Da die Gemeinschaftsarbeit eine gewisses „Wir-Gefühl“ ausgelöst hatte, war es nicht verwunderlich, dass 1986 das erste gemeinsame Straßenfest durchgeführt wurde. Es folgten die Feiern zum 40ten und zum 50ten „Geburtstag“ der Siedlung. Danach entschied der Festausschuss alle 5 Jahre eine Feier zu organisieren.
Im Jahr 2016 stand der 60te zu Buche und es wurde wieder gefeiert. Mit Kaffee und Kuchen am Nachmittag und vielen Getränken und viel Unterhaltung am Abend. Die Straße war wieder vom Anfang bis zum Ende bunt geschmückt. Das Besondere ist immer wieder der Kranz. Er überspannt die Straße am Anfang als Entrée und wird immer zu Beginn des Festes gemeinsam gebunden und aufgehängt.
Mit der Zeit sind aus den damaligen Kindern Erwachsene geworden und so war aus vielen Aktionen speziell für die Kinder nur noch eine Kinderspielecke übrig geblieben. Sie stand während des Festes den Enkelkindern zur Verfügung. Auch waren einige der Anwohner in der Zwischenzeit ins Betreute Wohnen bzw. Seniorenwohnheim gewechselt. Die wurden selbstverständlich eingeladen und zum Mitfeiern abgeholt.
So manchem Anwohner machen nun die Größe der Grundstücke etwas Sorgen, denn so ein Stück Land will gehegt und gepflegt werden. Man möchte die Grundstücke verkleinern und eine sogenannte „Hinterlandbebauung“ ermöglichen. Es gibt bereits einen vorbereiteten Bebauungsplan, jedoch wollen hierbei nicht alle mitmachen.
Mittlerweile sind auch neue Besitzer eingezogen, die somit keine Beziehung zur „ersten Stunde“ der Siedlung haben. Aber bei den Festen wird alles beiseite gelegt und es werden alle eingeladen zum Aufbau, Feiern und natürlich auch zum Abbau und Aufräumen. Es wird sicherlich noch viele Feste in der Zukunft geben im Pommernweg, der jedoch nach der Eingemeindung umbenannt wurde und seitdem Stubbenkammer heißt.
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Das Foto aus dem Jahr 1956 zeigt die neue Siedlung im Pommernweg kurz nach der Fertigstellung.
Nach Fertigstellung de Rohbaues wurde jedem Bauherrn ein Grundstück zugelost und man konnte danach die Häuser individuell ferigstellen..
Nach Vollendung des Rohbaues zeigte man sich gern vor dem eigenen Haus.
Schon während des Eigenheimbaues im Pommernweg traf man sich zum Informationsaustausch.
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Quellen: (1.) Festschrift zur Einweihung der Mehrzweckhalle am 24. August 1956 mit dem Titel "Einfeld. Vom Bauernhof zur Großgemeinde" (2.) Aufzeichnungen und Fotos der Straßengemeinschaft Stubbenkammer (3.) Wochenanzeiger vom 14.08.1996 (4.) Holsteinischer Courier vom 28.08.2006 // 15.08.2011 //25.07.2016 (5.) Fotos incl. der Reproduktionen von rue_ma_einfeld und Ha-Jo.
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"Bürgermeister" Sven Radestock war bei der Eröffnung des Festes zugegen.
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Eine der vielen Torten am großen Kuchenbufett am Nachmittag.
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Am Vortag wurde die ca. 25 Meter lange Girlande über die Straße gehängt.
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Die Anwohner zeigen viel Einfallreichtum beim Schmücken der Vorgärten.
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Leider zerplatzten die vielen Luftballons sehr schnell an den Hecken. |
Auch mit viel "Liebe" wurde der Vorderbereich in der ganzen Straße geschmückt |
Alt-Bewohner und Neu-Bewohner hatten viel Gelegenheit ins Gespräch zu Kommen.
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Offizielle Rede abwarten und dann ran ans Kuchenbufett mit vielen Torten.
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Am Anfang waren es kleine Gesprächsrunden, später waren alle Bänke belegt.
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Alles steht ... auch der Bierwagen und man wartet gespannt auf den Startschuss.
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Reichlich Kaffee und Kuchen war vorbereitet für den gemeinsamen Nachmittag.
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Für mögliche Wetterkapriolen hatte das Organisationsteam vorgesorgt.
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Aus den Kinderspielen während des Festtages sind "Enkelspiele" geworden
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Die Kleinen hatten reichlich Möglichkeiten zum Toben und Spielen. |
Aus den großen Spielen für Kinder ist über die Jahre eine kleine Spielwiese geworden.
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