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Die Wälder mit ihren Bäumen sind neben den Weltmeeren die wichtigsten natürlichen Lebensräume unserer Erde. Sie erfüllen nicht nur lebenswichtige Aufgaben für Fauna und Flora, sondern auch für uns Menschen. So regulieren Wälder den Wasserhaushalt, dämpfen Klimaextreme und verarbeiten den „Kohlendioxid-Abfall“ der Menschen. Ein alter Baum filtert täglich tausende Kubikmeter Luft. Wälder dienen damit dem Klimaschutz wie kein anderer Biotop. In Deutschland als einem der am dichtesten besiedelten Länder der Erde hat jede noch so kleine Waldfläche darüber hinaus auch eine sehr große Bedeutung für die Naherholung.

In Einfeld findet man keine großen Waldflächen vor. Der größte, zusammenstehende Baumbestand wird als "Bondenholz" oder auch "Bondenhölzung" bezeichnet. Das Wort "Bonden" verweist auf das "Verbinden" und betitelt den Zusammenschluß von Parzellen zu einem kleinen Wald. In der Vorzeit des Dorfes erhielten die Bauern insgesamt 16 ha Hölzungen. Dafür waren 1600 Rthlr. zu zahlen, das machte den vierten Teil des taxierten Wertes aus. Der Betrag war in zehn gleichen jährlichen Raten zu begleichen. Über die Verteilung des Holzes, die drei gewählte Taxationsmänner vornahmen, wurden die acht Hufner sich schnell einig. Am 13. März 1838 war das Protokoll abgeschlossen. Der Wertbeschaffenheit entsprechend wurde der Wohld in acht östliche und acht westliche Lagen eingeteilt. In den Bestimmungen über die Bondenhölzungen heißt es unter anderem: "Die abzulegende Bondenhölzung bleibt zu ewigen Tagen Holzgrund und unzertrennlich von der Hufe, darf unter keinerlei Vorwande beweidet, auch kein Gras darin geschnitten werden, weshalb sie, so wie überhaupt in betreffs der haushälterischen Benutzung und Kultur, der besonderen Aufsicht des Königl. Forstamtes unterworfen wird."

Weitere zusammenhängende Flächen mit Baumbestand sind im Stadtteil Einfeld zwei besondere Obstwiesen, mit zum Teil 100jährigen Obstbäumen. Der Obsthof Mehrens am Bondenholz besteht seit 1907 und wird noch aktiv bewirtschaftet. Auf dem seit Ende der 70er Jahre ökologisch geführten Hof werden neben Pflaumen, Birnen und Kirschen über 35 Apfelsorten geerntet. Als Ersatz für die zum Teil sehr alten Apfelbäumen wurden 300 Neupflanzungen im Jahre 2005 durchgeführt. Die Alte Obstwiese in der Kieler Straße wird von einem Verein gehegt und gepflegt, der in der Hauptsache Wert auf den Erhalt alter Obstsorten legt. Die Mitglieder achten auf die Pflege der Bäume und schließen die Lücken auf der Wiese mit Neupflanzungen, die mit Hilfe von Sponsoren und durch Spenden gekauft werden können.

Sehr beeindruckend sind auch die Alleebäume entlang der Kiel-Altonaer Chaussee. Der ehemalige Charakter der Chaussee mit Baumbestand ist vor allem in dem Abschnitt zwischen Tungendorf und Einfeld erlebbar geblieben. Abschnitte der Straße im Stadtteil Einfeld zeigen teilweise noch die alte Chaussee mit dichten Baumreihen, die auf die nach 1866 vorgenommenen Lindenanpflanzungen zurückgehen. Die Stadtverwaltung Neumünster ist bestrebt weitere Neuanpflanzungen vorzunehmen, um diesen alten Charakter der Straße zu heben.

Neben den großen Flächen mit Baumbestand gibt es aber auch einige Einzelbäume in Einfeld. Die beeindruckende, über 250 Jahre alte Buche, an der sich der Sehpunkt 8 befindet, ist einer der auffälligsten Bäume am See. Man stelle sich einmal vor, welches Bild des Sees und der Landschaft diese Buche in ihren jungen Jahren zum Ausgang des 18. Jahrhunderts noch „gesehen“ hat. Vielleicht reichte der damals noch etwas größere See bis an ihre jungen Wurzeln. Sicher war das Bild der Landschaft um sie herum damals noch mehr von der Natur geprägt als heute. Bauern aus mindestens acht Generationen haben in ihrem Schatten ihre Pausen von der anstrengenden Feldarbeit verbracht. Soldaten aus mindestens vier Kriegen sind an ihr vorbeigezogen.

Eine nicht so eindrucksvolle Statur, aber genauso viele Jahre „auf dem Buckel“ haben einige der großen Stielleichen, die entlang des Wanderwegs am Westufer und innerhalb des Naturschutzgebietes wachsen. Fast ohne Unterbrechung begleiten die Bäume den Wanderweg. Viele sind sehr prägnant. So auch die als Naturdenkmal ausgewiesene Stieleichen vor Twiete 13 und Twiete 31 an der Einfelder Dorfbucht oder die weithin sichtbare Pappelallee an der Margarethenschanze.

Allen Bäumen ist eines gemeinsam: sie stellen natürliche Lebensräume dar, die unersetzlich sind. So leben z. B. auf einer 100jährigen Eiche nicht weniger als 300 verschiedene Insektenarten. Daneben liefern sie auch für unser menschliches Wohlbefinden spürbare Beiträge. Ein einziger großer Laubbaum produziert an Sauerstoff, wie die Bewohner von zehn Einfamilienhäusern verbrauchen.

Für Einfeld war im Januar 2011 ein denkwürdiger Tag. Die Einfelder Doppeleiche an der Dorfbucht wurde gefällt. Diese war am 24.03.1898 gepfanzt worden, um das Zusammenwachsen der beiden Herzogtümer Schleswig und Holstein greifbar zu machen. Mit einem großen Festzug waren die Eichenbäume an ihren Platz gebracht worden. Nun hatte die Fäulnis den Baum befallen und es bestand eine Gefährdung für den öffentlichen Verkehr. Die Spezialisten des Technischen Betriebszentrums der Stadt ließen nur einen Stumpf übrig. Der Wochenanzeiger berichtete am 02.02.2011 ausführlich darüber.   



Alter Apfelbaum auf dem Obsthof


Alter Apfelbaum auf dem Obsthof


Alte Stieleiche an der Dorfbucht.


Am Rundweg ein wichtiger "Sehpunkt".

Quellen: (1.) Stadt Neumünster - Fachdienst Natur und Umwelt - u.a. Aufstellung von Naturdenkmalen in Einfeld aus dem Jahr 2020 (2.) Artikel im 
Wochenzeiger vom 02.02.2011