Kleingärtner-Verein Einfeld von 1946 e. V.

Die Gründung des Kleingärtner-Vereins Einfeld von 1946 e.V. erfolgte vor dem Hintergrund der damals herrschenden großen Hungersnot. Laut Festsetzung  der britischen Militärregierung betrug der Ernährungssatz der Bevölkerung 1.014 Kalorien pro Tag und Person. Somit sollte den 179 Ausgebombten, 59 Flüchtlingen sowie den 19 Evakuierten, das entspricht etwa 80 Prozent aller Mitglieder, eine zusätzliche Möglichkeit zum eigenen Anbau von Kartoffeln, Gemüse und Obst geschaffen werden. Eine großartige soziale Aktion der damaligen Einfeldern.

Am 25. Januar 1946 wurde die Gründungsversammlung auf Initiative von Heinrich Fischer, Karl Feldmann und Christian Balzersen einberufen. Drei Koppeln Land standen zur Bearbeitung zur Verfügung. Am Ende des Jahres hatte der Verein 379 Mitglieder. Die Zahl stieg im darauffolgenden Jahr sogar auf 561. Die Währungsreform 1948 sorgte im Verein für eine empfindliche Finanzkrise.

Die Vorbestellung von Düngemittel, Pflanzkartoffeln, etc. waren auf Basis der Reichsmark gemacht worden und nun plötzlich in D-Mark zu bezahlen. Im Jahre 1960 wurde die Kolonie II aufgegeben und man konzentrierte sich auf den Bereich der heutigen Anlage. Drei Jahre später wurde das Gemeinschaftshaus gebaut, das 1964 feierlich eingeweiht werden konnte.


Über einen Stromanschluß für die einzelnen Parzellen wurde ab 1976 diskutiert. So fand am 16. Februar 1977 eine außerordentliche Mitgliederversammlung statt, auf der die Stromverkabelung der gesamten Gartenanlage auf Grundlage eines detaillierten Konzeptes beschlossen wurde. Die Maßnahme der Strombeschaffung bzw. Bereitstellung für alle Mitglieder kann wohl als die größte Herausforderung an den Verein bezeichnet werden.

Aber alles hatte damals gestimmt. Solidarität bei der Finanzierung und beispielhafter Gemeinschaftssinn bei der Eigenleistung zeigten ein imponierendes Zusammenspiel.


Seit 1983 werden die fünf besten Gärten prämiert. Die Bewertung erfolgt durch den Kreisverein Neumünster. Die Preisvergabe ist dann ein Höhepunkt beim jährlichen Ernteball. Aber auch im Sommer wird gefeiert. 1984 wurde erstmalig ein Vogelschießen für alle Kinder und Enkelkinder und ein Jahr später für die Erwachsenen durchgeführt.

Der Verein verfügt über ausgebildete Gartenfachberater. Die Lehrgänge werden vom Landesbund Schleswig-Holstein angeboten, die durch Schulungsabende des Fachberaterkreises im Kreisverein Neumünster ergänzt werden. So gibt es im Einfelder Verein den Spezialisten für Bodenkunde und Bodenproben.

Einfelder Grundschüler profitieren von dieser Einrichtung beim Unterricht im Grünen. Schüler der 2. Klassen werden vor den Sommerferien durch die Gärten geführt und erleben als Drittklässler dann die "Natur pur" bei den Ernteergebnissen ein zweites Mal.


Die Kleingartenanlage umfasst ca. 1,5 ha und ist aufgeteilt in 103 Parzellen mit etwa je 380 qm. Die Gärten befinden sich südlich der Finnenhaussiedlung. Die Laufzeit der Pacht für die gesamte Anlage wurde auf 99 Jahren festgelegt. Wenn Sie selbst einen Garten gestalten möchten, können Sie den Verein vom 01. Mai bis 30. Sept. im Büro auf dem Gelände erreichen und zwar jeden ersten und dritten Sonntag des Monats im Garten 102 von 10:00 bis 11:30 Uhr.

Im Februar 2020 ergab sich eine Besonderheit, denn erstmalig übernahm eine Frau den Vorsitz des Vereins. Es ist Christina Wulf.



Ausschilderung an den Eingängen rund um das Kleingartengelände.


Vorstand 2015: (v.r.) Michael Wienberg, Maike Schildt und Frank Wulf. Im Jahr 2020 übernahm Christina Wulf als 1. Vorsitzende.


Neben der Pflege der eigenen Gärten warten auch Gemeinschaftsarbeiten auf die Mitglieder.


Viele Gärten erfreuen mit bunten Farben, aber es gibt auch in den Gärten reichlich Gemüseanbau.


Helmut Stankewitz u. Michael Wienberg führten über sehr viele Jahre den Verein.