Im Stadtteil Einfeld steht ein Kulturdenkmal und dieses zählt zur Objektart der Kulturbauten mit der Objektnummer 15189. Es handelt sich hierbei um einen Teil des Schulzentrums Einfeld als Gebäude-Ensemble in der Einfelder Straße 36 und Dorfstraße 21. Die Gebäude wurden von der Volksschule bzw. Grund- und Hauptschule genutzt, teil- und zeitweise auch von der Mittel- bzw. Realschule. Beide Schulbereiche wurden im Jahr 2008 zu einer Regionalschule mit Grundschulteil und wenig später zur Gemeinschaftsschule zusammengefasst.
Das Ensemble besteht aus einem zweigeschossigen Schulhaus von 1907 an der Ecke zur Dorfstraße. Südlich anschließend und weit von der Einfelder Straße zurückversetzt steht der aus mehreren eingeschossigen Flügeln mit Verbindungstrakten bestehende, 1956 fertig gestellte Komplex, der nach Süden von der quer dazu stehenden Mehrzweckhalle abgeschlossen wird.
Das Alte Schulhaus in der Dorfstraße wird von einem Förderverein als Stadtteilbücherei, sowie seit 2010 für die Offene Ganztagsschule genutzt. Es ist ein Zweigeschossiger, zur Dorfstraße traufenständiger Bau sowie Flügel an der Einfelder Straße, ausgeführt in Backstein mit dekorativen Putzfeldern unter Krüppelwalmdach. Die Front an der Dorfstraße wird von flachem dreigeschossigem Mittelrisalit mit Zwerchgiebel in Putz und Fachwerk betont. Eine breite Giebelfassade steht zur Einfelder Straße mit Ziegelmustern in den über dem Backsteinerdgeschoss verputzten Zonen, hier wie an der Traufseite sind schmale stichbogige Fenster. Beim etwas später angefügten Flügelbau wurde das Dekorationssystem leicht variierend fortgeführt, die Fenster sind durchweg breiter.
Beim Gebäudekomplex, als Volksschule ausgeführt, handelt es sich um einem nach schon 1950 ausgearbeiteten Entwurf des Stadtplanungsamtes Kiel unter Rudolf Schroeder und somit beispielhaft für den dort nach 1945 entwickelten Typ der modernen Freiraumschule. Die Schule wurde 1955/56 in reduziertem Umfang errichtet und zwar in zwei von Margrit Dreesen geplanten Abschnitten.
Zunächst entstand an der Einfelder Straße der lange eingeschossige, an der Nordseite zum Hof gewinkelter Haupttrakt in Backstein mit extrem flachem Satteldach. Vor den beiden symmetrisch angelegten Eingängen steht jeweils ein flachgedeckter Pfeilerportikus. An der Hofseite findet man ein Dach auf dünnen Stützen, das weit überragend gebaut ist und damit auf die Bauteile verbindende Zuwegung markierend wirkt.
Straßenfassade wurde durch Fensterbänder weitgehend aufgelöst. Die Hofseite mit den Klassenzugängen ist unten geschlossen und ist oben mit schmalen Fensterbändern ausgestattet. Gleichzeitig steht parallel dazu der erste Pavillontrakt. Dem zweiten, von Gerhard Ohrenschall aus Kiel betreuten Bauabschnitt, gehören an der höhere, an der Südseite quergestellte und zweigeschossig für die Mehrzweckhalle (Turnhalle bzw. Aula) angelegte Abschlussriegel und der zweite Klassentrakt in gleicher Gestaltung. Der dritte, westlichste Klassentrakt wurde von geplant Herbert von Harten und ist 1970 vollendet worden.
Nördlich dieser ersten Anlage wurde zwischen 1959 und 1961 die Mittelschule (Dorfstraße 21) wiederum in zwei Abschnitten nach Planung von Kurt Klingemann aus Kiel errichtet. Der Bau besticht mit halbkreisförmig angeordnete, durch einen den Schmalseiten vorgelegten Gang miteinander verbundene Flügel in Rasterbauweise unter Flachdächern. Der westliche als Verwaltungsgebäude mit Sonderräumen dreigeschossig, seine Schmalseiten in Backstein und unbefenstert, die Klassenpavillons eingeschossig. Gesamtkonzeption beider Schulteile durch spätere dreigeschossige Verbindungsbauten (1975 und 1980) verunklärt.
Quelle: Landesamt für Denkmalpflege Schleswig-Holstein (Hrsg.), Kulturdenkmale in Schleswig-Holstein, Bd. 3, Stadt Neumünster (Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland), Wachholtz Verlag Neumünster, 2006.
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Das zweigeschossige Schulhaus aus dem Jahre 1907 an der Ecke zur Dorfstraße.
Die Einfelder Grund- und Hauptschule nach Fertigstellung des ersten Bauabschnittes.
Die Einfelder Grund- und Hauptschule nach Fertigstellung des zweiten Bauabschnittes.
Der Eingang des Gebäudekomplexes in der Einfelder Straße.
Blick auf den Schulhof, hinten links der Gebäudeteil der ehemaligen Realschule.
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