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Ausnahmeweise begeben wir uns in das Reich der Mathematik und lösen hier eine schwere Rechenaufgabe ... und zwar 2020 minus 1845 macht ? ... 175. Und was hat das mit Einfeld zu tun? Die Bordesholmer Sparkasse feierte am 28.05.2020 ihr 175-jähriges Bestehen und Einfeld gehört seit der Gründung der privaten Sparkasse zu deren Geschäftsbereich. Der Name des Dorfes am See wurde zu jener Zeit manchmal noch mit "dt" ... also Einfeldt geschrieben.

"Spar- und Leihkasse der Ämter Bordesholm, Kiel und Cronshagen" lautete die genaue Bezeichnung bei Gründung. Es war die 59. Kasse im Lande. Gebäude für Mitarbeiter und deren Tätigkeiten gab es am Anfang nicht. Knapp über 50% der Bevölkerung waren zu jener Zeit in der Land-, Forst- und Fischwirtschaft tätig. Das Hauptaugenmerk des Direktoriums lag in der Unterstützung von Kleinverdienern, die durch besondere Zinssätze zum Sparen animiert wurden. Die erste Kassenstunde war am 23.07.1845 während der Sitzung des Direktoriums, der auch über gewünschte hohe Einzahlungen im Einzelfall entschiedt. 1863 konnten erstmalig großzügige Spenden aus den Gewinnen durch die Generalversammlung verteilt werden.

Im Jahr 1867 entstand durch eine Verwaltungsreform der preußischen Provinz Schleswig-Holstein der "Kreis Kiel" mit dem Verwaltungssitz in Bordesholm. Nach der Ausgliederung der Stadt Kiel am 14.11.1883 und der Stadt Neumünster am 01.04.1901 wurde der Kreis im Jahr 1907 in "Kreis Bordesholm" umbenannt. Durch eine Neugliederung wurde am 01.08.1932 der Kreis aufgelöst und die Fläche auf die Kreise Plön, Rendsburg und Segeberg verteilt. Am 30.01.1900 erhielt die "Spar- und Leihkasse" die Verleihung der Rechte einer juristischen Person. Damit entzog man sich dem Bestreben der Politik und Verwaltung, nur noch kommunale Sparkassen im Land zu haben.

Sichtliche Veränderungen traten bei der damaligen Hauptzweigstelle Einfeld im Jahr 1952 zu Tage. Es wurde ein Grundstück in der "Neue Straße" erworben und im Jahr 1953 zog die damalige "Spar- und Leihkasse" von der Bahnhofstraße (Einfelder Straße) in die "Neue Straße". Das Gebäude wurde im Jahr 1962 durch einen Anbau erweitert. Schnell reichten die Räumlichkeiten nicht mehr. Man begann über einen Neubau nachzudenken. Aber ...

Am 26. April 1970 fand die bislang letzte Erweiterung des Stadtgebietes von Neumünster mit den Eingemeindung u.a. von Einfeld statt. Bei dieser Gebietsreform dachte man an anderer Stelle auch laut über eine Sparkassenreform nach. "Völlig unmotiviert sollte der Anstoß zu Sparkassenzusammenschlüssen gegeben werden", so die Klage der "Bordesholmer". Als "traurig" wurde empfunden, das der Sparkassen- und Giroverband eine "unqualifizierte" Stellungsnahme abgab. Und die Äußerung des Verband-Präsidenten "... man könne der Stadtsparkasse Neumünster eine Zweigstelle in Einfeld nicht verwehren" wurde mit scharfer Kritik kommentiert.

Im Gegensatz zur VR-Bank, die beide bereits geschlossen wurden, gibt es im Stadtteil Einfeld keine zwei unterschiedliche Sparkassenfilialen. Die Bordesholmer Sparkasse baute deshalb 1975 einen Neubau in der Dorfstraße 22-24. Im Jahr 1992 erfolgte der Um- und Erweiterungsbau der Filiale. Anfangs war dort das Sparkassen-Rot zu sehen. Es folgten dann grüne Embleme, um die die starke Verbundenheit der Sparkasse zur Landwirtschaft zu bezeugen. Aus der privaten, einst als "Spar- und Leihkasse" gegründet, wurde am 01.01.2006 die "Bordesholmer Sparkasse AG" und 2007 erfolgte die Rückkehr von grün auf Sparkassen-Rot. Durch die Rückkehr zur Farbe Rot konnte einiges an Kosten eingespart werden.

Über all die Jahre war und ist die "Bordesholmer", so wie die Sparkasse im Stadtteil genannt wird, ein sehr guter Partner bei allen finanziellen Belangen und gemeinnützigen Angelegenheiten in Einfeld. Viele durchgeführte Ausstellungen in den Räumlichkeiten der Bordesholmer geben u. a. ein Zeugnis vom sozialen Engement unserer Bordesholmer.


Quellen: (1.) Internetseite der Bordesholmer Sparkasse AG unter www.bospa.de sowie u. a. Bilder aus dem Bospa-Archiv (2.) Chronik "150 Jahre Bordesholmer Sparkasse" von Erich Maletzke und den darin genannten Quellen (3.) Festschrift "Schulfest Einfeld" aus den Jahren 1962/1964/1965 (4.) Bordesholmer Rundschau Nr. 21 "Bedrohte Freiheit" vom 01.11.1971 (5.) Holsteinischer Courier vom 08.03.1977 // 28.04.2011 // 08.03.2017 (6.) Das obere Titelbild zeigt den "analogen" Entwurf des Neubaus in der Dorfstraße.


1953 wurde die Bospa in einem Neubau untergebracht. 

In einer Festschrift im Jahr 1965 wurde so geworben.

Im Jahr 1962 wurde der neue Anbau eröffnet.

Von 1998 bis 2007 hatte die Bospa ein grünen *Touch*